Heterodon Nasicus

Die westliche Hakennasennatter lat. Heterodon nasicus nasicus ist eine Trugnatter aus der Familie der Nattern. Diese Schlange bewohnt weite Teile Nordamerikas und ist auch in Nordmexico zu finden. Die bodenbewohnende Schlange ist tagaktiv. Mit ihrer Schaufelnase, der sie auch ihren Namen zu verdanken hat, gräbt sie sich gerne durch den Untergrund.

 

Die westliche Hakennasennatter erreicht eine maximale Gesamtlänge von etwa 90cm. Die Damen sind meist größer und stämmiger als die Männchen. Hakennasennattern können 15 - 20 Jahre alt werden.

haltung

Hakennasennattern sollten grundsätzlich, um Verletzungen, ungewollten Nachwuchs etc. zu vermeiden, nur in Einzelhaltung gehalten werden. Wir halten unsere adulten Damen in 100x40x40 und unsere Herren in 80x40x40 Terrarien. Unsere Nachzuchten halten wir am Anfang in einem Baby-Forex-Rack in 18cm x 25cm x 7,5cm Boxen, danach ziehen sie in kleine  40cm x 40cm x 30cm Aufzuchtterrarien.

 

Unsere gesamten Terrarien sind mit Aspen-Einstreu ca. 4-5cm hoch gefüllt, damit die Nasen genug zum Buddeln haben. Zudem sind sie mit einer Wetbox, einer Trinkschale, Korkröhren und 1-2 Plastikpflanzen ausgestattet. Es ist möglich echte Pflanzen zu verwenden, diese werden jedoch furchtbar gerne ausgebuddelt.

 

Die Terrarien werden mit Spotstrahlern ca. 12 Stunden beleuchtet und beheizt, somit herrschen bei uns tagsüber Temperaturen von 30° - 25°. Nachts ist kein Beheizen nötig, die Temperaturen dürfen gerne auf Raumklima fallen. Ein gutes Temperaturgefälle ist wichtig, damit sich die westliche Hakennasennatter zwischen wärmeren und kühleren Plätzen bewegen kann.

Die Baby-Racks werden über ein 50W Heizkabel beheizt, das mit einem Thermocontrol gesteuert wird. Hier halten wir die Temperatur konstant bei 28°.

 

Ab Anfang November wird dann, bei unseren adulten Tieren, langsam in regelmäßigen Abständen die Beleuchtungszeit und somit auch die Temperatur heruntergefahren. Ab Ende November / Anfang Dezember sollten die Temperaturen dann bei kühlen Raumtemperaturen liegen. Die Nasen kommen nun in kleinere Behälter, die mit genügen Einstreu, Wasserschale und Höhle ausgestattet seien sollten. Für die nächsten 2,5 Monate kommen die Nasen nun in einen kühlen Kellerraum bei ca. 10°-15°. Die Tiere sollten hier möglichst ungestört ihre Winterruhe verbringen.

Es ist möglich Hakennasennattern ohne Winterruhe zu halten, allerdings ist es für Zucht und Gesundheit förderlicher, da dies auch ihrem Leben in freier Wildbahn entspricht.

fütterung

Die kleinen Nasen können bisweilen wirkliche Futter-Diven sein, die gerne mal aus heiterem Himmel Nahrung über mehrere Wochen aussetzen. Hier gilt es erstmal ruhig zu bleiben, und zur Not etwas erfinderisch zu werden.

 

Grundsätzliche werden unsere Jungtiere mit Pinkies und die erwachsenen Tiere mit Springer-Mäusen, die Weibchen hin und wieder mit Babyratten, gefüttert. Besonders gerne wird Nahrung quer ins Maul genommen, um sie dann akribisch in den richtigen Fresswinkel zu drehen. Der Fütterungsrhythmus beträgt bei den Adulten Tieren ca. 7 Tage, bei den Kleinen 3 Tage. Wir füttern ausschließlich Frostfutter, was bisher eigentlich noch nie Probleme bereitet hat. Wie oben angesprochen sind Hakennasen dafür bekannt, mitunter sehr eigenwillig in der Nahrungsaufnahme zu sein.

 

Manche bevorzugen Fisch- oder Froscharoma, andere fressen nur zu bestimmten Zeiten. Manche Tiere stellen nach geringfügigen Veränderungen im Terrarium (z.B. Wasserschüssel auffüllen) auf einmal das fressen ein. Hier benötigt es ab und an einfach etwas Geduld und Einfallsreichtum.

Solange die Tiere agil bleiben und nicht merklich abnehmen, gibt es hier auch keinerlei Grund zur Panik. Bisher haben alle unsere Schlangen über kurz oder lang wieder zu fressen begonnen.

charakter

Genauso unterschiedlich wie die Fressgewohnheiten sind auch die Charaktere unserer Nasen. Vom dauerängstlichen Paniker bis zur durchgehend auf Krawall gebürsteten Zicke ist alles vertreten.

 

Aufgrund einer hohen Anzahl an potenziellen Fressfeinden, haben sich die Tiere eine besondere Überlebensstrategie angeeignet. Sie werfen sich theatralisch drehend auf den Rücken und die Zunge wird zur Seite heraushängt. Teilweise lassen sie sogar kleine Äderchen im Mund platzen und sondern ein stinkendes Sekret über ihre Analdrüsen ab.

 

Meist wird dieses Verhalten in der Natur beobachtet, oder bei sehr Jungen Tieren. Bei den Erwachsenen, bzw. Terrarienbewohnern gilt dann doch eher „Angriff ist die beste Verteidigung. Das heißt es wird sich aufgeblasen, der Kopf abgeflacht, laute Zisch-Laute von sich gegeben und zum Angriff gegen alles und jeden geblasen. Wobei man hier wissen sollte, dass es sich mehr um Schein als um Sein handelt. Die Schlange versucht durch dieses Verhalten eine Cobra zu imitieren, selbst bei dem gefährlich wirkenden Beißangriff öffnet sie meist nicht mal das Maul, oder dreht im letzten Moment ab.

 

Grundsätzlich sind die Tiere aber sehr umgänglich, wenn man sie mit entsprechender Ruhe behandelt. Sollte die Schlange also im „Cobra-Modus“ sein – nicht abschrecken lassen und mit Ruhe und etwas Mut, einfach die Schlange in die Hand nehmen.

 

Wir persönlich finden es wichtig das Handling mit den Schlangen zu trainieren, dass macht es in wichtigen Situationen (z.B. Tierarztbesuch) für beide Parteien stressfreier. Allerdings sind und werden es keine Kuscheltiere, die jeden Tag bei jeder Gelegenheit aus ihrem Terrarium gezogen werden sollten. Auch sollte selbstverständlich nicht jeder Besuch eines eurer Tiere in die Hand gedrückt bekommen.

toxizität

Hakennasennattern verfügen über Giftzähne im hinteren Teil des Oberkiefers. Die Toxizität des Giftes ist jedoch nur sehr schwach ausgerpägt und stellt im Normalfall für den Menschen keinerlei Bedrohung dar. Jedoch sollte man als Allergiker besondere Vorsicht bei der Handhabung walten lassen.

 

In den meisten Berichten wird die „Stärke des Giftes“ mit der von Bienen verglichen. Lokale Schwellungen und Rötungen sind die häufigsten Symptome nach einem Biss.

 

Unserer Erfahrung nach sind Bisse jedoch extrem selten, bis auf ein oder zwei kaum erstgemeinte „Beißversuche“ unserer Nachzuchten hat noch keines unserer adulten Tiere jemals Anstalten gemacht, ernsthaft zuzubeißen.